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Antrag von GO/Grüne zur Einstellung eines Sozialpädagogen aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt

Straelen, 15.12.2017

In Straelen leben zurzeit ca. 220 Geflüchtete, die von den Mitarbeitern der Abteilung „Allgemeine Sicherheit und Ordnung" betreut  werden. Um aufkommenden Konflikten fachgerecht begegnen zu können, hat GO/Grüne im Haupt- und Finanzausschuss am 07.12.2017 den Antrag gestellt, eine Stelle für einen Sozialpädagogen zur Unterstützung der Integration von Flüchtlingen in Straelen zu schaffen.

Anlage Antrag_Stelle_Flüchtlinge

Dieser wurde aus nicht nachvollziehbaren Gründen im Ausschuss abgelehnt.

Seitens der CDU wurde angezweifelt, dass es hierfür überhaupt einen Bedarf gibt. Der Bürgermeister begründete seine Ablehnung  emotional und wenig sachlich. U.a. sei „eine therapeutische Begleitung von traumatisierten Personen wohl kaum von einem eingestellten Sozialpädagogen leistbar…“. Diese Aufgabe in unseren Antrag hineinzuinterpretieren bedarf es schon viel Fantasie und wenig Sachkenntnis.

Auf die gleiche Weise hat er auf ein Schreiben des  Arbeitskreis Asyl, in dem der Antrag unterstützt wurde, reagiert. Er sah einen  Angriff auf die Qualifikation und Arbeit seiner Mitarbeiter, wo nur erläutert wurde, worin der Nutzen einer weiteren, anders qualifizierten Unterstützung liegt. Es wurde deutlich, dass weder er noch die Kollegen aus der CDU-Fraktion sich intensiver mit dem Thema auseinander gesetzt haben. 

Straelen wäre dabei mit der Schaffung einer solchen Stelle in guter Gesellschaft. Auch Nachbarkommunen beschäftigen schon speziell für diese Themen qualifizerte Fachkräfte.

Die Caritas kann diese Aufgabe im Rahmen ihres zurzeit bestehenden Kooperationsvertrages nicht ausüben.  Bei einem  Stellenumfang von 10 h / Woche, in dem auch feste Sprechzeiten im  Caritas-Zentrum inkludiert sind,  ist wohl kaum genügend Zeit für regelmäßige Besuche in den Unterkünften. Ob dieses Kontingent ausgeweitet werden wird, ließ die Verwaltung im Ausschuss offen. Im Gegensatz zum Bürgermeister halten wir es für effizienter, wenn die direkte Weisungsbefugnis bei der Stadt liegt. Dies ermöglicht kurze Reaktionszeiten und eine flexiblere Ausgestaltung der Stelle.

Viele der Geflüchteten müssen sich auf einen Aufenthalt in Straelen für mehrere Jahre einstellen. Sie dürfen nicht wegziehen, müssen sich unter Umständen über Jahre mit fremden Menschen aus anderen Kulturen ein Zimmer  teilen. Jetzt geht es um die emotionale Bewältigung des Alltags in der Fremde unter Fremden. Erkennen von Konflikherden, Deeskalation und Einleiten der notwendigen Schritte sind nun die große Herausforderung der Gemeinden in den nächsten Jahren.

 

Gemma Russo-Bierke