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Stadtspaziergang "Friedhof - Geschichte und Zukunft“

11. März 2017

Am Samstag, den 11.03.2017, hatten wir zum 12. Stadtspaziergang eingeladen. Bei herrlichem Sonnenschein ging es auf den Straelener Friedhof, um sich dort mit dessen Geschichte und der Zukunft zu beschäftigen.


Begleitet wurde die Gruppe von der Straelener Stadtarchivarin Claudia Kurfürst, Dietmar Maaßen (u.a. zuständig fürs  Friedhofswesen) sowie von den Dezernenten Christian Hinkelmann und  Harald  Purath.

Begrüßung der Besucher durch Bruno Jöbkes

Claudia Kurfürst referierte über die Geschichte

Frau Kurfürst referierte über die Geschichte der Bestattungen in Straelen. Grabstellen sind an einigen Orten in Straelen dokumentiert. Aus der Zeit Ende des l. Jahrhunderts, Anfang des 2. Jahrhunderts stammen die römischen Gräber in Vossum und in Hetzert (Auf dem Boetzert).

Davor hatte es die Niederrheinische Grabhügelkultur gegeben. Die Menschen verbrannten ihre Toten und begruben die Asche in Urnen in sogenannten Hügelgräbern. So eine Grabstätte gab es in Straelen an der Römerstraße im Bereich der heutigen Hallstattstraße. Die größte natürlich rund um die kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul. Nachdem der Platz dort nicht mehr ausreichte, wurden im Jahr 1830 auf dem neuen, von den königlichen Garteninspektor Maximilian Friedrich Weyhe geplanten, Friedhof am Ostwall die ersten Verstorbenen bestattet.


Im zweiten Teil erläuterte Dietmar Maaßen  was sich in den letzten Jahren verändert hat. Nach einer deutlichen Überarbeitung und Öffnung der Straelener Bestattungssatzung in 2008 - für die wir engagiert eingetreten waren während die Kirchen die Neuerungen ablehnten - sind nun neben der traditionellen Sargbestattung auch Urnengräber, anonyme Bestattung, pflegefreie Gräber und ein Aschenstreufeld hinzugekommen. Sogar eine sarglose Bestattung ist nicht mehr ausgeschlossen, um auch muslimischen Mitbürgern eine Bestattung in Straelen zu ermöglichen.

Interesannte Einblicke von Bruno Jöbkes in die Produktion

Interessante Einblicke am Streufeld

 

Demnächst soll noch eine Urnenbestattung unter Bäumen im ehemaligen evangelischen Friedhof in Herongen möglich werden.


Infolge ist auch das überregionale Interesse an Bestattungen auf dem Straelener Friedhof gestiegen. Trotz großer Nachfrage hat sich aber der Platzbedarf nicht erhöht, sondern ist sogar gesunken und ein Teil des Friedhofes konnte entwidmet und für andere Zwecke überplant werden.


Das Streufeld ist ein ganz besonderer Ort auf dem Straelener Friedhof. Umrahmt von einer Hecke steht auf einem kreisförmigen Feld eine Trauerweide. Hier wird die Asche verstreut bzw. untergegraben. Es ist wohl der idyllischste Ort, auf dem ansonsten recht "nüchternen“Friedhof. Diese gefühlte "Nüchternheit" liegt wohl auch an dem fehlenden alten Baumbestand. Auf einer historischen Luftaufnahme, die Frau Kurfürst zeigte, sind die Linden, die den Friedhof damals einrahmten deutlich zu sehen.


Der nächste GO/Grüne Stadtspaziergang zum Thema "Bienen" findet am 24.06.statt. Nähere Informationen ab Anfang Juni auf unserer homepage.