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Unser Programm für die Legislaturperiode 2004-2009

Öffentlicher Personennahverkehr ( ÖPNV )

 

Ganzheitlich betrachtet ist der ÖPNV ein wichtiger Baustein um nachhaltig, also ressourcenschonend, zukunftsorientiert und bürgerfreundlich, agieren zu können.

Positive Auswirkungen eines gut funktionierenden ÖPNVs liegen auf der Hand:

  • geringere Belastung der Umwelt durch weniger Kraftstoffverbrauch
  • geringere Abnutzung der Strassen
  • weniger Lärmbelästigung durch verringerten Verkehrsfluss
  • weniger Verkehrstote und -verletzte
  • unabhängige Mobilität für z.B. Jugendlichen und anderen Menschen ohne gültige Fahrerlaubnis (natürlich sollte das Angebot so attraktiv sein, das auch Führerscheinbesitzer das Angebot in Anspruch nehmen)
  • Vermeidung sozialer Isolation (Menschen, die keine andere Möglichkeiten, sich fortzubewegen)
  • Teilhabe an kulturellen u. sportlichen Veranstaltungen (z.B.: Theater, Kino, Turniere)

In Straelen, künftig mit eigener Verkehrsgesellschaft, wurde vor einiger Zeit ein neues Konzept für den örtlichen ÖPNV vorgestellt.
Positiv zu bewerten an diesem Konzept ist, dass für Straelen selber die Fahrzeiten bis in den späten Abend erweitert wurden. Weiterhin wurde der Westteil der Stadt (Gieselberg ect.) für den ÖPNV erschlossen (dies wurde in der Vergangenheit von der CDU abgelehnt, seltsamerweise).

Sträflich vernachlässigt wurde allerdings die Peripherie.
So ist es auch nach diesem Konzept z.B. nicht möglich sich an den Wochenenden von Auwel-Holt aus mit dem ÖPNV fortzubewegen. Gerade hier ist das Bedürfnis groß, an den urbanen Angeboten teilzuhaben.
Ein weiteres Manko ist die herausragende Rolle des Taxi-Busses. Voraussetzung ist hier, dass die Verkehrsgesellschaft mind. Eine halbe Stunde vor Fahrtbeginn informiert wird, damit ein Transportmittel in Form eines Taxis bereitgestellt werden kann. Die zuständige Telefonzentrale sollte gebührenfrei erreichbar sein, was sie z.Z. nicht ist.

Grundsätzlich ist dies ein Lösungsansatz um selten frequentierte Routen zu versorgen. Für den Alltagsgebrauch ist er allerdings untauglich. Soll man jedem potentiellen Fahrgast ein Handy bereitstellen?
Um den tatsächlichen Bedarf auf einer Strecke zu ermitteln, eignet sich dieses Instrument nur bedingt, da der Zugang zu diesem Verkehrsmittel vielen Bürgern schwerer fällt oder die Möglichkeit, dieses zu benutzen völlig unbekannt ist.
Daraus wird ersichtlich, dass ein gewaltiges Informationsdefizit in der Bevölkerung den ÖPNV betreffend herrscht. Hier gilt es unbedingt Abhilfe zu schaffen.

Des weiteren sollten alle modernen technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um eine effiziente Logistik zu ermöglichen. Das bedeutet z.B., das Auskünfte im Servicebüro des Rathauses vor Ort als auch telefonisch erteilt und im Internet abgerufen werden können (Abfahrtszeiten, Stationen, mögl. Kombination unterschiedl. Transportmittel usw.).

Ebenso ist es notwendig, eine intensive Abstimmung mit den Nettetalern Verkehrsbetrieben zum Ziel zu haben. Der Kaldenkirchener Bahnhof ist so gut wie gar nicht erreichbar, obwohl schon seit Jahren ein Bedarf für den Berufsverkehr besteht. Außerdem sollten Ast-Taxen, die häufig für den Personenverkehr nach Venlo genutzt werden, an allen Bushaltestellen starten und ihre Fahrt beenden können.
Auf Antrag der Grünen wurde im Rat mit großer Mehrheit eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Wachtendonk beschlossen, was sehr zu begrüßen ist. Nur an der Umsetzung hapert es.
So ist es unverständlich, dass beide Städte unabhängig voneinander die selbe Beratungsfirma beauftragen ein Konzept zu entwerfen. Intelligenter und kostensparender wäre es gewesen, ein gemeinsames Konzept entwerfen zu lassen. Auch wäre eine gemeinsame Verkehrsgesellschaft denkbar, was eine bessere Koordination und ein stärkeres Auftreten im Verkehrsverbund ermöglichte.

Ziel der GO ist es, hier, im ländlichen Bereich den Zweitwagen überflüssig zu machen.

Im Rat selbst wurde die Möglichkeit, die Probleme, die es z.Z. im ÖPNV gibt, zu ?erfahren" nicht genutzt. Die Aufforderung der Grünen, die Ratsmitglieder sollten doch eine Woche lang zumindest versuchen, ihre alltäglichen Wege mit Bus und Bahn zu bewältigen, wurde nur müde belächelt. Unverständlich, denn selten gibt ein Politikfeld die Möglichkeit, ihm so nahe in der Praxis zu begegnen, wie in diesem Fall.
Stellt sich die Frage, warum man diesen Versuch nicht starten will. Entweder man kennt die Probleme und weiß, dass selbst alltägliche Dinge mit dem ÖPNV nur selten zur vollen Zufriedenheit zu bewältigen sind. Dann ist man aber schon lange in der Pflicht, diese Hürden auszuräumen.
Oder aber man käme ungewollt dem Wahlvolk zu nahe. Das gäbe allerdings zu denken.