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Unser Programm für die Legislaturperiode 2004-2009

Lebenselexier Wasser

Aus dem Wasser kam das Leben und immer noch ist jedes Leben aufs Wasser angewiesen.

Weltweit breiten sich die Zonen mit Wassermangel aus und selbst in den Breiten mit ausreichendem Regen wie in Westeuropa wird es schwieriger Trinkwasser zu gewinnen, weil die Oberflächenwässer verschmutzt sind mit Tausenden von unterschiedlichen Stoffen.
Kriege werden nicht nur um Öl sondern auch um Wasser geführt, das wird wahrscheinlich leider in Zukunft noch zunehmen.
Eine weitere Bedrohung für die Wasserversorgung geht von der Welthandelsorganisation (WTO) aus, dort finden weitgehend unbeachtet Verhandlungen statt mit dem Ziel weitere Bereiche der Daseinsvorsorge -insbesondere die lukrative Wasserversorgung- im Geltungsbereich der WTO zu privatisieren. Dies und der Finanzdruck in vielen Kommunen bedrohen die Wasserversorgung massiv, bereits heute sind nur noch 80% der Waserversogung bundesweit in öffentlicher Hand. Die warnenden Besipiele der Privatisierungsfolgen im Ausland zeigen, daß fast durchweg die Qualität des Wassers schnell sinkt und die Preise drastisch in die Höhe gehen und unrentable ländliche Bereiche nicht mehr versorgt werden.
Wir werden dafür streiten, daß Straelens Eigenbetriebe auch in Zukunft nicht privatisiert werden!

Bisher könnte in Straelen die Versorgung mit Trinkwasser kaum besser sein – es kann mehr gefördert werden als benötigt wird, die Förderkosten sind vergleichsweise niedrig, die chemische und hygienische Qualität bestens. Unser Wasser kommt aus 50-70m tiefen Erdschichten, die vom Oberflächenwasser durch weitgehend undurchlässige Tonschichten getrennt sind. Das Wasser stammt vermutlich größtenteils nicht von hiesigem Regen sondern der Einzugsbereich reicht bis in die Eifel und das Wasser ist bis zu 400 Jahre alt. Zu der Zeit war Luft und Boden dort noch unverseucht und so kommt dieses Wasser als sauberes Grundwasser bei uns an.
Allerdings ist dieses Wasser natürlich nur in begrenzter Menge vorhanden, fließt auch nicht mehr von Süden nach, da durch die Braunkohlegruben jeglicher Grundwasserfluß aus dem Süden unterbunden ist. Jeden Tag werden derzeit durchschnittlich 3000 qm Grundwasser entnommen, Venlo pumpt ebenfalls große Mengen Grundwasser in die Wasserleitungen und so werden nicht nur die Reserven schnell kleiner sondern die Gefahr, dass die undurchlässigen Deckschichten an ein oder mehreren Stellen nachgeben und das stark belastete Oberflächenwasser durchbricht wächst. Beispiele von solchen Durchbrüchen andernorts zeigen wie real die Gefahr ist.

Deshalb ist zur Vorsorge zweierlei wichtig:
- sparsamer Umgang mit diesem kostbaren Grundwasservorrat und
- Verbesserung der Qualität der oberen Grundwasserschichten.
Durch Kooperationen mit Landwirten in der Umgebung der Brunnen ist ein Anfang für die Verbesserung des Oberflächenwassers getan. Die Landwirte verpflichten sich gegen Entschädigung deutlich weniger Nitrat (Dünger) und chemische Unkrautvernichtungsmittel in den Boden einzutragen. Wir setzten uns dafür ein, dass diese gelungene Kooperation deutlich ausgeweitet wird.
Wassersparen lässt sich z.B. durch entsprechende Armaturen, durch sparsame Nutzung und durch Verwendung von Brauchwasser z.B. zur Toilettenspülung und zum Beregnen bei Trockenheit. Wir haben erreicht gegen zähen Widerstand auch des Fachingenieurs der NGW dass Regenwasseranlagen in Straelen zugelassen sind. Wir werden uns weiterhin dafür stark machen, dass die Bedingungen verbessert werden und die Auflagen vereinfacht – zumal Regenwassernutzung einen doppelt positiven Effekt hat, es spart nicht nur Grundwasser ein sondern dient auch der Regenrückhaltung. Die vielen Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre weltweit und auch an Maas und Rhein haben gezeigt, wie wichtig Regenrückhaltung und eine Verlangsamung der Gewässer ist.
Die Landesregierung hat sogar ein Förderprogramm aufgelegt, dass die Entsiegelung der Grundstücke und lokale Verrieselung des Regenwassers fördert. Straelen ist leider derzeit auf umgekehrtem Weg: Wer freiwillig entsiegeln möchte wird seit Anfang des Jahres nicht mehr vom Anschlusszwang an die Regenwasserkanalisation befreit.
Dieser Trend muß umgekehrt werden:
- statt Anschlusszwang Förderung der Entsiegelung
- keine Mischwasserkanäle mehr für neue Baugebiete
- wo immer vom Boden her möglich muß das Regenwasser in neuen Baugebieten lokal verrieselt werden
- Brauchwasseranlagen sind zu empfehlen
Diese Maßnahmen tragen auch dazu bei, die Kläranlage zu entlasten und die Notwendigkeit einer Erweiterung hinauszuzögern.